14.11.2011
gedichtung trifft filmung _ ilse schneider // cor-magazine.com
WORTE // LYRIK // INSZENIERUNG
Die Kraft der Worte
Ein Sonntag in Hamburg. Viele Worte, viele Menschen.
Und die Frage: Wie macht man Lyrik zugänglich?
Hier trifft ilse schneiders INNENWELT auf die AUßENWELT – und wirkt.
WORTE//LYRIK//INSZENIERUNG from cor-magazine.com on Vimeo.
Den Text zum Tag und Projekt, sowie alle Fotos findet ihr hier.
Ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Onlinemagazin cor-magazine von Annika-Sophie Butt, der Fotografin Nikola Helmreich und ilse schneider.
08.11.2011
gedichtung // POSERIE
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© Nick Knight, 1997 |
POSERIE
Du bist zu kool für Poesie
Sagst du scheißt auf andrer Leute Meinung
Fühlst dich wohler in der Poserie
Dem Œvre deiner Trivialerscheinung.
Heute bin ich was du brauchst
Ist das Credo deines ganzen
Seins. Such dir die Fassade aus
Schreist du in die Fressen aller Wanzen
Die gierig sich die Mäuler lecken
Weil nach Hirntod nur noch Sabber rinnt
Für dich füllt sich jetzt das Propagandabecken
Und das Netz der Vitamine spinnt
Weiter deine Wege.
Bis irgendwann – ich glaube dran –
Die schillernde Fassade
Zerbröckelt fällt auf eine Bahre
Und dein echtes ICH der Veteran
Bleibt zum Beschuss.
Und schießen wird, so glaub es mir
Ist das Credo deines ganzen
Seins. Such dir die Fassade aus
Schreist du in die Fressen aller Wanzen
Die gierig sich die Mäuler lecken
Weil nach Hirntod nur noch Sabber rinnt
Für dich füllt sich jetzt das Propagandabecken
Und das Netz der Vitamine spinnt
Weiter deine Wege.
Bis irgendwann – ich glaube dran –
Die schillernde Fassade
Zerbröckelt fällt auf eine Bahre
Und dein echtes ICH der Veteran
Bleibt zum Beschuss.
Und schießen wird, so glaub es mir
Nur jener Künstler mit Plaisir
Der glücklich ist
Weil sein Erbautes noch den alten Umfang misst.
03.11.2011
gedichtung // ANDERWSO
29.10.2011
gedichtung // EIN HERRENLOSES DAMENFAHRRAD
EIN HERRENLOSES DAMENFAHRRAD
Es ist die Stadt die schluckt.
Worte gehen mit dem Wind
zu der Dame, die sie einfach nimmt,
die auch vor jeder Geste guckt,
wie es wohl dem Schlund ergeht.
Ob hier und da was hängen bleibt,
ob rechts und links vielleicht was reibt,
was ihr den Magen gar verdreht.
Doch schluckt sie wirklich Jedermann,
der ihre Straßen nutzt?
Auch das glückliche Gespann,
das Hand in Hand die Wege putzt?
Oder nur ihn, der glatt und seriös
eine Wohltat für die städt'sche Kehle ist.
Mit Zukunft, Aussicht, Potential – ein Optimist,
schön und frei und deliziös.
Es ist die Stadt die frisst.
Worte, Gesten, Menschenkinder
– den einen schmerzt's, den andren minder –
die meist aber vergisst,
dass sie den Damen stiehlt die Männer.
23.10.2011
filmung _ rezension // THE ART OF GETTING BY
THE ART OF GETTING BY
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Warum haben wir den Anspruch an Überraschung im erzählerischen Stil? Ist das Leben nicht genug?
Eine einfache Geschichte wunderbar wiedergegeben, das reicht nicht mehr.
Sollte es. Denn es sind die Momente nach dem Geagten, die Wirkung eines banalen Satzes wie:
"I have nothing to say.“
Die Nadel fällt und du weißt, wie der Aufprall klingen wird, dennoch hörst du zu.
Es sind genau diese Momente, die Wahrnehmung des Falls, die hörbare Teilung der Luft, die du verpassen wirst, wenn du sagst: absehbar.
17.10.2011
hirnakrobatismus // STATUSMELDUNG: RICHTUNGSLOS
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© Steve Schapiro |
Herbstwind ist lauter als Sommerwind,
der sich nur Brise nennt.
Jedes Blatt arbeitet gegen ihn, bis es fällt, den langen Weg in den Winter.
Der Regen rieselt nicht, sondern sucht und stürzt auf Konfrontation. Jeder Tropfen kommt mit der Kraft des Jahres
auf sein Untendrunter und nutzt den Moment,denn kommt der Winter, ist er wieder weich.
Es ist die Zeit, in der du geweckt, wohl aber nicht wach wirst und beginnst, anzuhalten. Nur ein bisschen, ab und an, um ihn besser zu spüren, besser zu hören, den Moment der Neigung des Jahres.
Doch dann schmettert dir das Zeitfenster die Scheibe ins Gesicht –
zu lange angehalten, Pech gehabt, Anschluss verpasst.
Nachrichten nachholen, doch danach richten? Zu spät. Danach kamen neue Nachrichten, nach denen du dich richtest.
Doch ohne Grundlage des Gestern, wo bist du dann heute?
Richtungslos – mit Narben im Gesicht.
10.10.2011
gedichtung // EIN JUNGER TAG
© Nikola Helmreich |
EIN JUNGER TAG
Frei und ohne Fragen
Das Heute aufgeschlagen
Gespornt zum Anderssein
Dieser junge Tag sei dein
Weist dann der alte Tag dem jungen Geiste
Die Vergänglichkeit des Zeigers Runden
Mit Deutlichkeit reicht ins Gesicht
Der Schlag der Erfahrung seiner langen Stunden
Nur so bleibt er im Schutz geborgen
Denn das Heute wird gleich zu gemacht
Vom alten weiter überwacht
Sodass der junge ruht für morgen
13.09.2011
05.09.2011
gedichtung // LASS MICH WARTEN
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© Nikola Helmreich |
LASS MICH WARTEN
Lass mich warten
Endstation unbekannt in deinem
Kopf ich komm nicht rein
Keiner da ich versuch's
Morgen wieder
Und wofür genau
Die hölle der gedanken
Verstrickt in den himmel
Direkt zurück in den
Hass
Gedankenweltbildungsmoment unterbrochen um
Die realität nicht vergessen
Nachhaltigkeit prüfen
Direkt zurück in die
Liebe
Lenk dich ab warum
Lass mich wo ich
Bin klar überhaupt nicht
Durchsichtig für mich
Lenk mich ab jetzt
Lass mich nicht wo ich
Bin allein vollkommen
Im reinen für dich
04.09.2011
gedichtung // ZITAT
01.09.2011
gedichtung // VOM SUCHEN UND FINDEN DER WEISHEIT
31.08.2011
27.08.2011
gedichtung // STEINE
STEINE
Es ist ein Stein
Sagt die Liebe leise
Und legt ihn auf dein Kreuz
Doch Steine sind schwer
Sagst du
Warum legst du ihn mir auf
Nimm ihn an
Kommt von der andren Seite
So wird der Stein
Sein objektives Sein verlieren
Und mit dir
Neu existieren
25.08.2011
gedichtung // EINE TRÄNE FÜR GLÜCK UND SCHMERZ
Genährt von Glück
Oder SchmerzVerlässt die Träne
Dein Herz
Ein Jemand muss dir
Beides geben
Denn ein Niemand trifft nicht dich
– stets nur daneben
Ein Jemand aber
Füllt dein Herz
Mit jeder kleinen Träne
Für Glück und auch für Schmerz
Beides geben
Denn ein Niemand trifft nicht dich
– stets nur daneben
Ein Jemand aber
Füllt dein Herz
Mit jeder kleinen Träne
Für Glück und auch für Schmerz
24.08.2011
gedichtung // DER WEG
DER WEG
Du fällst
Der dunkle Stein dein Bett
So weich wie ungeahnt
Blut
Durch deinen Körper strömt
Die Kraft und drängt
Nach Außen
Du brichst
Die rote Lache dein Heim
So kalt wie ungesehen
Schrei
Durch deinen Körper stößt
Die Kraft und hält
Im Innern
Du wächst
Die grellen Laute deine Erde
So tief wie ungehört
Stille
Durch deinen Körper greift
Die Kraft und nimmt
Dich mit
gedichtung // NEU
NEU
Umarmt von zwei Felswänden
Bettet sich die Schlucht
In der Tiefe das Ungewisse
Hier das Greifbare
Augenscheinlich
Du auf der einen
Ich auf der anderen
Mit den Fersen am Abgrund –
Gehalten von der Kraft
Der Erfahrung
Können wir nicht loslassen
23.08.2011
gedichtung // WAS WENN ICH DIR
WAS WENN ICH DIR
Was wenn ich dir
Ein Messer in die reine Seele stieße
Dich so lang traktierte
Bis eine Träne dein Herz verließe
Und dein Sein blamierte
Was wenn ich dir
In die klaffende Wunde grobkörn'ges Meersalz riebe
Dich so lang hielte
Bis dein Flehen mich dazu triebe
Zu pausieren obwohl ich nur spielte
Was wenn ich dir
Die tiefe Wunde der Seele leckte
Dich so lang umarmte
Bis dein wimmerndes Flehen abebbte
Und meine Liebe sich deiner erbarmte
17.08.2011
gedichtung // WENN DANN
Die Strahlen verlässt und stirbt
– den Seelentod der Unerkannten –
Trägt der Mörder dein Gesicht
Wenn sich der Glanz zerlegt
Die Quelle verlässt und fliegt
– zu schwarzen Höhlengräbern Ungesehener –
Trägt der Lotse deinen Namen
Wenn sich das Sein ergibt
Die Mitte verlässt und zerbricht
– in Fragmente der Einfältigkeit Sichtbarer –
Trägt der Stein deine Seele
Wenn sich dann dein Leben entblößt
Die Schluchten erkennt und blüht
– in schwarze Schlösser sich die Farbe endlich drängt –
Trägt der Schöpfer mein Gesicht
Trägt die Blüte meinen Namen
Trägt dein Sein meine Seele
14.08.2011
gedichtung // SCHERBEN
![]() |
© Nikola Helmreich |
SCHERBEN
Jede für sich
Geduldig wartend
Gemeinsam auf mich
Im Dunkel des Zarten
Jede für sich
Unruhig wartend
Allein auf mich
Im Licht des Harten
Jede für sich allein
Gemeinsam gefangen
Gierig erwartend mein Beisein
Nun seidig schmerzend untergegangen
Im Verderben
Des Sees der Scherben
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